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Thursday, February 28, 2008

Die Geschichte vom Goethe-Pfennig

"... Dort sagte ein Politiker gerade: „Man muss etwas für die Autoren tun!“ Autoren, fuhr er fort, steckten oft Jahre an Arbeit in ein Manuskript, ohne angemessene Entlohnung oder auch nur Veröffentlichung zu finden: Ausbeutungsähnliche Verhältnisse seien das, und die Politik müsse hier Abhilfe schaffen. „Wissen wir, wie viele gute Romane deswegen ungeschrieben bleiben? Diese skandalöse Verschwendung kreativer Energie können gerade wir als Kulturnation uns nicht länger leisten. Alles klagt, es gehe mit Deutschland abwärts. Ich sage: Hier ist der Punkt, an dem wir ansetzen müssen!“

Die Gesprächsrunde pflichtete ihm bei, undwenige Tage später kündigte die Regierung eine entsprechende Gesetzesinitiative an. Wichtigste Neuregelung des geplanten „Autoren-Arbeitsplatz-Schutzgesetzes“, abgekürzt AuArSchG: Künftig mussten alle Bücher mit einer Mindestauflage von 20 000 Stück erscheinen. Obwohl Kleinverleger zu berücksichtigen baten, sie kämen nicht mal mit ihrem Gesamtprogramm auf solche Zahlen, passierte der Gesetzentwurf in erster Lesung."


Diese sehr lehrreiche Parabel über die Folgen von gutgemeinten Staatseingriffen* aus der Feder von Andreas Eschbach stand vor einiger Zeit im Handelsblatt.


*)Weiterführende Literatur:

Ludwig von Mises: "Kritik des Interventionismus. Untersuchungen zur Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsideologie der Gegenwart"

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