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Saturday, February 16, 2008

Mehr Gleichheit im Unrecht?

Via Zwanglos:

Jung (CDU) fordert aggressivere Einberufungspraxis

Während die SPD zumindest dazu tendiert, die Konsequenzen aus dem reduzierten Personalbedarf der Bundeswehr zu ziehen, und die selektive Wehrpflicht im Bedarfsfall fordert, steht die CDU zu ihrer Forderung nach einem Ausbau der Zwangsdienste. In diesem Zusammenhang ist auch Verteidigungsminister Jungs gegenwärtige Initiative zur verstärkten Einberufung von Wehrpflichtigen aus der laufenden Ausbildung zu verstehen.

„Ohne Debatte hat der Bundestag am Donnerstag einen Gesetzentwurf im so genannten “vereinfachten Verfahren” an die Ausschüsse verwiesen, der es in sich hat. Denn die große Koalition plant, mittels eines “Wehrrechtsänderungsgesetzes” die seit Jahrzehnten bewährte Rückstellungspraxis auf den Kopf zu stellen: Demnächst sollen auch junge Männer, die eine Ausbildung zum Fachwirt, zum Techniker oder zum Handwerksmeister absolvieren, diese unterbrechen müssen, wenn sie zum Wehr- oder Zivildienst abkommandiert werden.“ (Quelle)

Statt auf die wachsende Dienstungerechtigkeit mit der Abschaffung eines an und für sich ungerechten Dienstes zu reagieren, verlangt Jung die aggressivere, weil gleichere, Durchsetzung dieser Dienstverpflichtung. Das diese Praxis nicht nur ungerecht sondern auch volkswirtschaftlich schädlich ist -sie wirkt schließlich der Humankapitalbildung entgegen- scheint dabei kaum zu stören.


Dazu ein Zitat des großen Freiheitsdenkers Gerard Radnitzky:

"Der allgemeine Wehrzwang - im Deutschen einer der vielen Euphemismen, die den Ausdruck ,Pflicht' mißbrauchen, nämlich ,Wehrpflicht'- ist ein Geschenk der französischen Revolution (1793). Vorher mussten Herrscher ihre Söldner selbst bezahlen, was sie zur Sparsamkeit auch mit Menschenleben zwang. "
(aus Radnitzky, "Das verdammte 20. Jahrhundert", S. 181)



und:


"Wehrpflicht veränderte die Basis des Krieges. Bislang waren Soldaten teuer gewesen, nun waren sie billig; Schlachten mußten vermieden werden, nun wurden sie angestrebt, und so schwer die Verluste auch waren, sie konnten durch Musterung schnell wiedergutgemacht werden. ... Vom August [1793, als das Parlament der Franz. Rep. die allg. Wehrpflicht beschloß] an sollte der Krieg nicht nur zunehmend grenzenlos werden, sondern schließlich total. Im vierten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war Leben so billig geworden, daß das massenhafte Massakrieren der Zivilbevölkerung als strategisches Ziel genauso akzeptiert war wie Schlachten in früheren Kriegen. Innerhalb von 150 Jahren hatte die Wehrpflicht die Welt zurück in die Stammesbarbarei geführt."

(Fuller, Conduct of War, zit. in Hoppe, 2001)
Für Liberale gilt: Alle staatlichen Zwangsdienste sind ersatzlos abzuschaffen!

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